Femizide in Izmir und Meletî

Frauen Nachrichten —

12, November. 2020 Donnerstag - 09:47

  • In Izmir ermordete Alper Gül die von ihm geschiedene Çilem Kılıç und verletzte zwei weitere Frauen. Im nordkurdischen Meletî kam es zu einem weiteren Femizid, bei der ein Mann seine Ehefrau Emine P. tötete.

Fast täglich treffen Meldungen neuer Femizide aus der Türkei und Nordkurdistan ein. Frauenorganisationen warnen aufgrund der steigenden Zahl patriarchaler Gewalttaten. Die Täter sind in den meisten Fällen keine Unbekannten, sondern Ehemänner oder Ex-Partner.

So auch in den aktuellen Fällen: Im Kreis Izmir Dikili erschoss Alper Gül die von ihm geschiedene Çilem Kılıç, fuhr anschließend zum Haus ihrer Mutter und schoss dort die Mutter Selime Özduran und eine Besucherin, Sibel Yaracı, an. Als die Polizei am Tatort eintraf, entzog sich der Täter der Verantwortung für seine Tat durch Suizid.

Im nordkurdischen Landkreis Celikan (türk. Yeşilyurt) in der Provinz Meletî (Malatya) kam es zu einem weiteren Femizid. Emine P., Mutter dreier Kinder, wurde von ihrem Ehemann ermordet. Gegen den Täter Mehmet P. war bereits ein Kontaktverbot wegen vorheriger Übergriffe erlassen worden. Mehmet P. konnte nach dem Mord festgenommen werden.

Die Häufung patriarchaler Gewalt wird von Initiativen mit frauenfeindlichen Diskursen des Regimes in Verbindung gebracht. Nach der Vergewaltigeramnestie im Fall, dass der Täter sein minderjähriges Opfer heiratet, hat das Regime die Istanbul-Konvention zum Schutz von Frauen vor Gewalt ins Visier genommen.

 
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