Vergewaltiger wieder freigelassen

17, Juli. 2020 Freitag - 22:42

  • Der türkische Offizier, der am Vortag wegen der Vergewaltigung eines 17-jährigen Mädchens in Qubîn festgenommen wurde, ist freigelassen worden. Die Geschädigte befindet sich derweil noch immer nach einem Suizidversuch in Lebensgefahr.

Der türkische Stabsunteroffizier M.O., der beschuldigt wird, die 17-jährige I.E. (verschiedenen Medienberichten zufolge auch I.P.) in Qubîn (Beşiri) in der nordkurdischen Provinz Êlih (türk. Batman) vergewaltigt zu haben und am Donnerstag festgenommen wurde, befindet sich nach noch nicht einmal 24 Stunden in Polizeigewahrsam wieder auf freiem Fuß. Der Richter am Amtsgericht in der benachbarten Provinz Sêrt (Siirt) folgte mit der Freilassung einem Antrag des Verteidigers des mutmaßlichen Vergewaltigers: Eine Fluchtgefahr des Mannes könne auch durch Meldeauflagen verhindert werden. Die Generalstaatsanwaltschaft in Êlih hatte die Ermittlungen abgegeben, da sich die Vergewaltigung in Sêrt zugetragen haben soll. Die dortige Generalstaatsanwaltschaft forderte Untersuchungshaft wegen sexuellem Missbrauch.

Der Fall der 17-jährigen Tochter eines kurdischen Hirten war am Donnerstag bekannt geworden, nachdem sie sich das Leben nehmen wollte. Das Mädchen hatte versucht, sich mit einem Jagdgewehr selbst zu erschießen und wurde in einem Krankenhaus in Êlih notoperiert. Sie schwebt noch immer in Lebensgefahr.

Verschiedenen Medienberichten zufolge soll sich I.E. nach der Vergewaltigung zudem über einen längeren Zeitraum in der Gewalt ihres Peinigers, einem bekennenden Anhänger der rechtsextremen „Grauen Wölfe”, befunden haben. Mehrmals sei sie von ihren Eltern in dieser Zeit bei der Militärpolizei vermisst gemeldet worden. Wie heute bekannt wurde, sind die Anzeigen bislang nicht bearbeitet worden. Auch eine Vermisstenanzeige bei der Staatsanwaltschaft in Êlih blieb bisher unbearbeitet.

ANF

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